Volkskundliche Sammlung

Die volkskundliche Sammlung dokumentiert weite Bereiche der Alltagkultur Bayerisch-Schwabens von etwa 1800 bis in die Gegenwart. Begründet in den frühen 1980er-Jahren, umfasst die Sammlung aktuell ca. 50.000 Objekte. Das Spektrum reicht von den Themen Wohnen, Haushalt, Handwerk und Gewerbe, Kunsthandwerk, Landwirtschaft, Brauch und Glaube bis hin zu einzelnen Spezialsammlungen wie Plakate aus der Zeit des Ersten Weltkriegs und Fotografien der Bildberichterstatterin Erika Groth-Schmachtenberger. 

Objekte im Blick

Wechselvitrine im Besucherzentrum

Spielerisch prägend – Baukästen und Brettspiele von Erich Angele (1926–2022) 

Zeitlebens bewahrte der in Göggingen (seit 1972 Stadtteil von Augsburg) aufgewachsene Textildesigner Erich Angele die Spielzeuge seiner Kindheit auf. In den 1920er- und 30er-Jahren, als Spielwaren noch nicht im Überfluss die Kinderzimmer füllten, waren seine „Spielschätze“ etwas Besonderes und er behandelte sie stets mit Sorgfalt.

Zeitgenössische Geschlechterrollen, Erziehungsideale und sogar Ideologien lassen sich ablesen: Wie viele Buben erhielt auch Erich Angele Baukästen, um sein technisch-konstruktives Geschick zu schulen. Seine Brettspiele propagieren sportlichen Ehrgeiz, strategisches Denken und Sparsamkeit, aber auch militärischen Gehorsam und kolonialistisch-rassistische Überlegenheitsfantasien.