Kleine Freiheiten

Neue Perspektiven auf die Dauerausstellung
seit 9. Februar 2025

"Freiheit.Gleichheit.Menschlichkeit", so lautet 2025 das Jahresmotto des Bezirks Schwaben. Das Museum Oberschönenfeld nimmt dies zum Anlass, einen neuen Blick auf die Dauerausstellung zu werfen.

Wie war es in Schwaben früher um die Freiheit der Landbevölkerung bestellt?
Welche Möglichkeiten gab es, sich Freiräume und Unabhängigkeiten zu schaffen? 
Welche Freiheiten brachten Elektrifizierung und die Ansiedlung von Industrie?

Anhand von acht Schlaglichtern lassen sich große und kleine Freiheiten von Menschen aus unserer Region entdecken.

Große und kleine Freiheiten in acht Schlaglichtern

Wer findet kleine Freiheiten durch Routine und Ruhe? 

Bis heute lebt die Oberschönenfelder Klostergemeinschaft nach den Regeln des Hl. Benedikt.  Die Reize der äußeren Welt werden dabei weitestgehend ausgegrenzt. In unserer heutigen schnelllebigen, Reiz überflutenden Zeit ein Stück Luxus!

Wie entstehen kleine Freiheiten durch berufliche Unabhängigkeit?

In den 1950er-Jahren erhielten immer mehr Landfrauen ohne Beruf in unserer Region die Chance auf eine Festanstellung. Das war ein großes Stück Freiheit, doch darf nicht übersehen werden, dass die Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Familie für viele der Frauen auch einen Spagat darstellte.

Wie entstanden in den 1930er-Jahren kleine Freiheiten durch Bildung für junge Bauernmädchen?

Der Lebensweg eines Mädchens aus bäuerlichen Verhältnissen war früher meist vorgegeben und eine Berufsausbildung nicht vorgesehen. Sofern sich die Chance auf eine Berufsausbildung bot, erlangte man durch den eigenen Beruf kleine Freiheiten, da er von traditionell weiblichen Aufgaben auf dem Hof wie putzen und Kühe versorgen befreite.

Welche kleinen und großen Freiheiten brachte das „Wirtschaftswunder“ nach Schwaben?

Mit dem „Wirtschaftswunder“ der 1950er-Jahre zogen elektrische Helfer wie der Elektroherd, die Waschmaschine und der Kühlschrank in die Haushalte ein. Sie brachten der Hausfrau eine enorme körperliche Arbeitserleichterung und ebenso große Zeitersparnis.

Hat Anne Cullen aus Naichen in der Ferne Freiheit gefunden?

Das Land der Freiheit und der unbegrenzten Möglichkeiten – dieses Versprechen veranlasste zwischen 1815 und 1950 über acht Millionen Deutsche zur Auswanderung in die USA. Auch Anne Cullen aus Naichen (Landkreis Günzburg) machte sich 1950 auf nach New York, um dort ihr Glück zu suchen.

Wann liegen die kleinen Freiheiten in der Schneekugel?

Eine Reise nach Italien konnte sich in den 1950er-Jahren nicht jedermann leisten. Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung für viele Menschen ein aufregendes Abenteuer. Von diesen Familienausflügen brachte man sich gerne Souvenirs mit

Zunftzwang in Schwaben, wer nahm sich die (kleinen) Freiheiten?

Nur ein Mitglied einer Zunft durfte im Mittelalter innerhalb der Stadt sein Handwerk ausüben und seine Waren verkaufen. Damit sollte zu viel Konkurrenz vermieden werden. In den Städten, auch in Augsburg, gab es also keine Niederlassungsfreiheit. In kleinen Orten, wie Steppach, Kriegshaber oder Pfersee, hingegen schon. Gerade Uhrmacher nutzten diese Chance und übten ihr Handwerk aus.

Kam die Freiheit in der Nachkriegszeit Stück für Stück zurück?

Nicht nur der Krieg an sich bedeutete durch den Kriegsdienst den Einschnitt in die persönliche Freiheit für viele. Auch nach Ende des Krieges erlitten viele Kriegsgefangene körperliche Strapazen, Hunger und Eiseskälte und kämpften sich zum Teil erst Jahre später in die Freiheit und ein geregeltes Leben zurück.

Begleitprogramm

9. März, 15:00 Uhr 
18. Mai, 11:00 Uhr 
3. August, 15:00 Uhr

Kosten: Museumseintritt

Zu allen Veranstaltungen

ab 10 Personen

Für Gruppen, Familien, Freundeskreise bieten wir die Möglichkeit einer privaten Führung.
Auch als Geschenk beliebt!

Hier informieren oder beraten lassen: Telefon 08238 3001‑0