Über Grenzen. Menschen in Schwaben und ihre Geschichten

Volkskundemuseum
bis 8. Oktober 2023

Selten sind sie uns bewusst, doch es gibt sie überall: zwischen Ländern und in unseren Köpfen. Die abwechslungsreiche Ausstellung zeigt, wie Grenzen unseren Alltag, unser Verhalten und unser Leben prägen.

Im Zentrum der Ausstellung stehen Geschichten von Menschen, die unterschiedlichste Grenzerfahrungen gemacht haben. An Audiostationen sind ihre eindrücklichen Berichte zu hören. Ergänzt um originale Objekte, Mitmach-Stationen und Texte in leicht verständlicher Sprache wird das Thema greifbar.

Grenzen im Raum 

Wie werden Grenzen markiert, bewacht und überwunden? Ein historisches Beispiel ist der Räuber Hiasl aus Kissing. Durch ständigen Wechsel zwischen den zahlreichen Territorien, aus denen Schwaben einst bestand, entzog er sich über Jahre der Verhaftung.

Vom Fluchtversuch aus der DDR bis zum Schicksal einer Migrantin aus Somalia, die auf der Suche nach Sicherheit in Deutschland auf neue, auf gesellschaftliche Grenzen stieß, erzählt die Ausstellung weitere spannende Geschichten.

Grenzen im Kopf 

Welche bewussten und unbewussten Grenzen existieren in unseren Köpfen? Warum lösen das Kopftuch einer Lehrerin und Kruzifixe in bayerischen Behörden Diskussionen aus, und wie positionieren wir uns dazu?

Manche Debatte wird öffentlich geführt. So erstritt Christiane Renz ihre Teilnahme am Memminger Fischertag vor Gericht, um gegen die Ausgrenzung von Frauen ein Zeichen zu setzen. Weitere persönliche Erzählungen von der Nonne in Oberschönenfeld bis hin zur Augsburger Dragqueen beleuchten Grenzen aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln.

Grenzenlos? 

Schließlich lädt eine labyrinthartige Rauminstallation dazu ein, Grenzen erfahrbar zu machen. Hier sind Kunstwerke zu entdecken, die den Blick erweitern. Die Fotografien von Julian Röder bieten Einsichten in die hoch technisierten Kontrollen der EU-Außengrenzen, die Brailleschrift-Arbeit von Adi Hoesle konfrontiert mit Barrieren, und der Videokünstler Christian Jankowski bat Zollbeamte an der Schweizer Grenze, ihre Nationalhymnen zu singen – ein vielstimmiger Chor entsteht.

Begleitprogramm

Führungen für Erwachsene (Dauer: 60 Min.)
Führungen für Schulklassen mit Aktivteil (Dauer: 90-120 Min.). Das Programm ist geeignet ab Klassenstufe 8.

Sonn- und Feiertage um 15 Uhr
18.05. / 15.08. / 01.10. 

Sonntag, 16.07., von 15–16.30 Uhr 

am internationalen Museumstag
Sonntag, 21.05., 14 Uhr und 16 Uhr

am Sommerfest in Oberschönenfeld
Sonntag, 18.06., 14 Uhr und 16 Uhr

"Das Kloster und seine Grenzen"
in Zusammenarbeit mit dem Naturpark-Haus,
Samstag, 09.09., 10:00-11:30 Uhr

"Sichtbare und unsichtbare Grenzen"
Samstag 08.04., von 14.30–16.30 Uhr

Programm

10 Uhr: Das Kloster und seine Grenzen
Geländeführung zusammen mit Naturpark-Ranger

13 und 14 Uhr: Kurzführung „Über Grenzen“
mit Kuratorin Annika Ramsaier M. A.

15 Uhr: Midissage
im Museumshof

  • Grußwort 
    stellv. Bezirkstagspräsident Alfons Weber
  • Zur Ausstellung „Über Grenzen“
    Annika Ramsaier M. A.
  • Podiumsgespräch
    über unterschiedliche Grenzerfahrungen

16 Uhr: Performance
Claudia Böhme am Kunstwerk „Die blinde Vorleserin“ von Adi Hoesle